25.4 Die Deckengemälde
Das Bedürfnis nach Prunk und Pracht in der Barockzeit zeigt sich in den beiden Deckengemälden. Ein Rausch an Farben und Formen leiten den Blick von der Erde zu dem leuchtenden Himmel und lassen das schließende Gewölbe der Decke ins Unendliche strömen.
Im Chorraum sehen wir Petrus, der auf dem See Genezareth versucht, dem über das Wasser schreitenden Jesus entgegenzugehen.
Im Langhaus wird uns außerdem Paulus‘ Bekehrung gezeigt.
In den Nischen des beginnenden Deckengewölbes sind die vier Evangelisten dargestellt:
Matthäus mit dem Symbol des Engels bzw. Menschen. Sein Evangelium beginnt mit einer sehr ausführlichen und weit zurückreichenden Ahnentafel.
Lukas bekam das Symbol des Stiers, da sein Evangelium mit dem Stier-opfer des Zacharias beginnt.
Markus hat das Symbol des Löwen erhalten. Sein Evangelium ist das älteste und beginnt mit dem Täufer Johannes, dem Rufer in der Wüste, dem Herrschaftsbereich des Löwen.
Johannes verfasste das vierte und somit jüngste Evangelium mit dem Symbol des Adlers. Es steht für die geistige Durchdringungskraft des Menschen und seines hohen theologischen Anspruchs.
Bei der Kirchenrenovierung 1939 unter Pfarrer Heberer malte der Würzburger Kirchenmaler Eulogius Böhler im Alter von 79 Jahren diese Bilder. Pfarrer Heberer kannte ihn aus seiner Kaplanzeit in Friedberg, wo Böhler mehrere Kirchen ausmalte. Da er aus Altergründen den Auftrag zunächst ablehnte, bedurfte es wohl einiger Überredungskunst, bis er doch zusagte.
Eulogius Böhler wurde 1861 in Bergalingen im Schwarzwald geboren und lernte zuerst das Tüncherhandwerk. Später zog er nach München, wo er sich abends durch Zeichenkurse weiterbildete. Mit 20 Jahren zog er nach Würzburg und arbeitete in einem Malergeschäft, das barocke Decken- und Wandgemälde restaurierte, bis er sich 1910 selbständig machte. Vier Jahre nach seiner Dromersheimer Tätigkeit verstarb er 1943 in Würzburg.
Unsere Gemälde malte er in Kasein-Temperatechnik. Kasein ist ein Eiweißbestandteil der Milch und wird aus Kuhmilch gewonnen. Es dient als Bindemittel für Malfarben. Die Malweise ist ähnlich der mit Leinfarben, doch binden Kaseinfarben nach dem Trocknen wasserunlöslich ab. Man nennt diese Technik auch Secco Technik (secco = trocken) und das bedeutet, dass die Wandmalerei auf trockenem Putz aufgetragen wird, im Gegensatz zu Freskomalerei, die auf nassem Putz aufgetragen wird. Die Temperamalerei ist schwieriger als die Ölmalerei und verlangt vom Maler technisches Wissen und malerische Erfahrung.