Historischer Ortsrundgang

26.2 Der Friedhof

Beim Gang über den Dromersheimer Friedhof sind verschiedene alte Grabmäler zu sehen. Die besondere Lage um die Kirche herum, die alten kunstvollen Grabmäler und die wunderbare Aussicht auf die Weinberge verleihen dem Ort seinen besonderen Reiz.

Der Friedhof wurde nach dem Bau der Kirche 1777/78 hier neu angelegt. Der alte Friedhof (am Pfarrhaus/Pfarrheim) wurde eingeebnet und einige Friedshofskreuze wurden entlang des Weges um die Kirche aufgestellt. Sie stellen eine Besonderheit dar und man nennt sie Arma-Christi-Kreuze“. Das Wort arma stammt aus dem lateinischen und bedeutet Waffen, Werkzeuge. Beim genauen Beochaten erkennt man Lanze, Leiter, Hammer und Würfel, also die Leidenswerkzeuge, die bei der Kreuzigung Christi verwendet wurde. Eine Inschrift ist schlecht leserlich:

1721, 29. Juni, die ehrsame Katharina Weberin.

Heute sind nur noch zwei Kreuze sind erhalten. Die anderen sind aufgrund der Witterung untergegangen (Sandstein-Verwitterung). Sie standen wie eine Perlenkette um die Kirche.

 (Näheres hierzu finden Sie in der Chronik von Dromersheim auf Seite 128.)

Als mächtiges Bauwerk steht das Kriegerdenkmal als Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) mitten auf dem Friedhof. Der Bildhauer Heinrich Sauer aus Mainz hat es 1925 errichtet. Es handelt sich um eine Kreuzigungsgruppe, bei der anstatt des Apostels Johannes, der immer rechts vom Kreuz steht, ein kniender Soldat zu sehen ist.

Auf dem mächtigen sechseckigen Sockel wurden auf der Vorderseite, rechts und links neben der Widmung, die Namen der 42 im Krieg gefallenen Dromersheimer eingemeißelt.

Die Namen aller Kriegsteilnehmer aus Dromersheim sind auf der Rückseite zu lesen. Alle Dromersheimer (Kriegsteilnehmer und Daheimgebliebene) haben einen besonderen Beitrag zur Finanzierung des Denkmals beigesteuert.

Um sich vorstellen zu können, welche Lücke allein der Erste Weltkrieg in die Bevölkerung von Dromersheim geschlagen hat, hier folgende Zahlen zur Verdeutlichung: Damals gab es ca. 500 männliche Bürger vom Kind bis zum Greis, davon zogen ca. 200 in den Krieg und ein Viertel von ihnen kam nicht wieder nach Hause.