06. Winzergenossenschaft
Spritzbrühanlage
Die ehemalige „Winzerhalle“ war eine Genossenschaft zur Vermarktung und zum Verkauf des Dromersheimer Weins.
Die Mitglieder der Genossenschaft lieferten hier ihre Trauben ab, diese wurden gepresst und der Wein dann später verkauft.
In der Folge wurden die mehreren kleinen örtlichen Genossenschaften zu einer großen verschmolzen. Diese Genossenschaft gehörte dann zur Gebietswinzergenossenschaft Gau-Bickelheim.
Später gab es dann eine Umorientierung und der Weinhandel kaufte vermehrt bei einzelnen Winzern.
Als besondere Serviceleistung hat man bei der Genossenschaft auch eine Spritzbrühanlage gebaut. Die fertige Spritzbrühe für die Weinberge konnte hier durch die Mitglieder gekauft werden.
Das damals verwendete Kupfervitriol-Ätzkalk-Gemisch wurde zum Bespritzen der Weinreben benutzt, um Pilzkrankheiten (Peronospora) zu verhindern. Es musste exakt gemischt werden, um Verbrennungen am Laub zu verhindern. Die Neutralität der Brühe hat man dabei mit Phenolphtalein-Papier festgestellt. 1885 wurde diese Brühe mit der fungiziden Wirkung von Millardet in Bordeaux erfunden, daher auch der Name Bordeaux-Brühe oder Bordelaiser Brühe. Die Spritzbrühe wurde in ca. 600 – 700 Liter fassenden Behältern angesetzt und nach Bedarf an die Winzer abgegeben.
Man hat für die Herstellung und Lagerung der Spritzbrühe einen unterirdischen Wasservorratsbehälter gebaut. Dieser ist heute noch erhalten und wird zur Zeit als Kühlwasseraustausch für die Brennerei benutzt. Der Behälter fasst ca. 80.000 bis 100.000 Liter Wasser. Der Wasserbehälter hatte einen Zulauf vom Dietengassen-Brunnen und einen Abfluss in den Dorfgraben Untergasse (Überlauf) weiter zur Feldmark – Nahe.