25. Rundgang in
der Kirche
Für diese Station ist es notwendig, dass die Kirche offen und zugänglich ist. Sofern die Kirche nicht geöffnet ist, vereinbaren Sie gerne einen Termin mit unserem Pfarrbüro.
Beim Betreten einer Kirche fällt der Blick des Besuchers immer zuerst auf den Hochaltar.
Unser Hochaltar kam erst 1828 in unsere Pfarrkirche. Vorher stand er in der Liebfrauenkirche in Worms. Spätes Barock um 1750; Holzarchitektur mit Stuckmarmor; ca. 8m hoch; Altartisch in Sarkophagform.
Der Altartisch aus Stein aus der damaligen Zeit ist heute noch vorhanden, wurde allerdings von einem hölzernen, marmorierten Altartisch überbaut.
Rechts und links im Altarraum befindet sich ein Chorgestühl. Das aus Eichenholz gefertigte Gestühl ist 3,24m hoch, 5m breit und hat je sieben Sitzplätze. Die Rückwand ist rundbogig kassettiert und hat geschwungene Wangen. Auf einem mehrfach gestuften Gesims ist ein Aufsatz mit Akanthusblättern und einem Leermedaillon angebracht. Gestiftet wurde das Chorgestühl von Peter Hartmann.
Die barocke Kommunionbank hat eine ausgesägte Ornamentfüllung.
Die Kanzel ist in reichem Barock im Übergang zum Rokoko ausgeführt. Die Barockkanzel ist ein vierseitiger geschwungener Kanzelkorb mit seitlichem Aufgang. Nach unten ist ein Auszug mit silbernen Zapfen angebracht.
Der Schalldeckel, er reflektiert den Schall nach unten, ist mit einer Rückwand mit dem Kanzelkorb verbunden. Auf seiner Unterseite befindet sich in einem gleichschenkligen Dreieck das Auge Gottes, dem barocken Zeichen der Dreifaltigkeit, das mit einem goldenen Strahlenkranz eingefasst ist.
Nach oben ist der Schalldeckel ausgezogen, durchstoßen mit Volutenspangen, auf denen Vasen aufgesetzt sind. In der Mitte des Schalldeckels sind zwei geflügelte Engelsköpfe zu sehen. Über dem Gesims steht eine Putte mit den Gesetzestafeln (Zehn Gebote).
Die Vorderseite der Brüstung bilden zwei Kassettenfelder. In einem Feld ist ein Buch (Bibel, Evangelium), in eine Stola eingeschlagen, dargestellt. Es sagt aus, dass die Kanzel zur Verkündigung des Evangeliums bestimmt ist.
Im zweiten Feld erkennen wir ein Gefäß mit einem Lorbeerkranz. Es ist ein Tintenfass auf Füßen, ähnlich einem Kerzenleuchter. Im Barockzeitalter wurde das Tintenfass sehr fantasievoll gestaltet und diente als Zierde auf dem Schreibtisch. Die im Tintenfass eingesteckten vier Federkiele, die damals üblichen Schreibutensilien, weisen auf die vier Evangelisten hin, welche die Evangelien aufgezeichnet haben. Die beiden Bilder ergänzen sich, da das erste auf das gesprochene Wort Gotteshinweist, während das zweite das geschrieben Wort darstellt.
Gegenüber der Kanzel steht die Kreuzigungsgruppe, die früher den Hauptaltar zierte. Sie ist eine hervorragende Arbeit des Mainzer Hofbildhauers Burkhard Zamels und dürfte um 1750 entstanden sein. Die Steinfiguren unter dem Kreuz sind 1,30m groß und stellen Maria, Johannes und Magdalena dar. Bei der Renovierung 1896/1897, durch Pfarrer Belz veranlasst, wurden die bis dahin weißen Wände prachtvoll ausgemalt.
Dabei wurde auch der Hintergrund der Kreuzigungsgruppe landschaftlich ausgestaltet, was jedoch bei der nächsten Renovierung 1937/1939 wieder rückgängig gemacht wurde.
Auf einer alten Abbildung der Kreuzigungsgruppe ist auch ein Totenkopf unter dem Kreuz zu erkennen. Dies ist ein Hinweis auf die Hinrichtungsstätte Golgotha und wurde im 18. Jahrhundert häufiger gemacht.
Nach einer alten Legende befand sich das Grab Adams auf Golgotha. Das Blut des Gekreuzigten sei auf den Schädel des Stammvaters herabgetropft und habe ihn zum Leben erweckt. Der Totenkopf ist also ein Lebenszeichen, Hinweis auf die Erlösung aller Menschen durch den Tod Jesu am Kreuz.
Jahr an Weihnachten wird in der Kirche vor dem Altarraum die Dromersheimer Krippe aufgestellt. Aufgrund ihrer Größe und Detailliertheit beeindruckt sie jedes Jahr klein und groß. Für Alle, die die Krippe noch nicht gesehen haben, ist sie zur Weihnachtszeit ein Besuch in der Dromersheimer Kirche wert. Die Krippenfiguren wurden von Peter Hartmann gestiftet. Er soll die geschnitzten Figuren bei einer Pilgerfahrt nach Maria-Einsiedel (Schweiz) für die Dromersheimer Kirche erworben haben.